Das Schreiben an sich

 Gern würde ich einen Krimi schreiben. Ich habe schon mal einen Roman verfasst - die Handlung stand schon vorher - auch die Protagonisten - und natürlich gab es auch einen Antagonisten. Aber die Schreiberei - das war schon ganz schön qualvoll.

Die Story muss sich entwickeln, es muss interessant, spannend, nicht zu kurz, nicht zu langatmig sein. Man muss wieder was streichen. Oft konnte ich mich von keinem Satz trennen.

In Fluss kam ich häufig erst nach ein paar Seiten. Die Zeit und Selbstdisziplin aufzubringen war auch schwer. Wenn es dann floss, war meine ganze Seele mit dem Schreiben und dem Prozess verbunden. Sich ganz einlassen, nicht hudeln und zum Ende streben - nein, die Zeit aufwenden, die jede Episode braucht. Das war äußerst anstrengend.

Als der Roman fertig war, war ich echt erleichtert. Es war wie eine Geburt - das Gebären dauerte aber Monate ;). Endlich draußen, das Kind! Dann fand ich es nicht schön genug. Oder ich hatte Angst um es. Oder ich fand, ihm gebühre mehr Anerkennung.

Ich selbst konnte ihn nie wieder lesen. Bei einigen Versuchen empfand ich sofort wieder die Qual des Geburtsvorganges.

Und dennoch würde ich gern mal wieder......

Krimi ist schwer. Vielleicht mit einer Kurzgeschichte beginnen.....

Agatha Christie hatte ja unendlich viele Einfälle und konnte Spannung und Begeisterung beim Leser erzeugen. Sie war ein Genie! Leider möchten Sprachwissenschaftler ihrem Geheimnis des Erfolges auf die Spur kommen und reduzieren ihre Genialität auf simple Wortwahl. Die Worte Leben und Tod kämen wohl oft vor.....

Aber das macht doch nicht ihre Genialität aus! 

Sie hat auch diesen drolligen Hercule Poirot erfunden - ein liebenswerter Hauptdarsteller, der auch immer wiederkehrt und den der geneigte Leser dann schon zu kennen meint..... das ist sicher das Salz in der Suppe.

Nun gibt es Poirot ja schon... 

Wenn man eine Idee hat, will sie verwirklicht werden. Manchmal sind Ideen gefährlich, weil man ihnen dann nicht mehr entkommt.