Fehmarn zwischen den Jahren



Das Meer erscheint im Kleid des Windes
Der Sturm peitscht über Gras und Sand
Die Brücke stellt die Bindung dar
zwischen Insel und dem festen Land.

Ihr Bogen öffnet sich zum geist'gen Reich
als Tor in die geheime Anderswelt
geschwungen breit vom Hier ins Da
sich schemenhaft gen Himmel stellt.

Im Schutz der winterlichen Dunkelheit
fliegen sie über den Fehmarnsund
auch hier auf der Insel, die nächtlichen Geister
tun sie die Raunächte kund.

Die Geister schleppen, hebeln, rasseln,
und wollen Leben an sich ziehn
sie klötern, rascheln, heulen, huschen
Sind bucklig, hässlich, wunderschön.

Wer sie erblickt und Angst empfindet
den fassen sie und fangen
wird im ew'gen Zwischenreich verbündet
und nimmermehr zurückgelangen.

Wer Wäsche trocknet in der Zeit
dem fahren sie ins Kleidungsstück
wer es trägt wird mitgenommen
auch für den gibt's kein Zurück.

Die Insel ist nun ganz durchzogen
Die Raunacht Fehrmarn ganz befällt
erst am sechsten Tag im neuen Jahr
schließt sich das Tor zur Geisterwelt.