Katrin und Karl

Karl streift kühn mit seiner Bedürftigkeit die Katrin.
Katrin hat jedoch anderes im Sinn, und prompt fühlt Karl sich abgewiesen.

Aber Katrin hat gar nicht den Karl abgewiesen, sondern nur an sich gedacht und hat sich schützen wollen .... vor ihren eigenen Gefühlen. Also hatte es nichts mit Karl zu tun, sondern nur mit Katrin  - sie hat ihre Gefühle abgewiesen, ihre eigenen, unberechenbaren, unkontrollierbaren und unbekannten Gefühle, die sie lieber nicht kennen lernen wollte.

Katrin ist unnahbar, denn sie meidet die Nähe mit sich selbst. Sie reagiert genau so, wie es ihr kleines Reaktionsfenster zulässt, ohne dass sie sich selbst begegnen muss.

Karl stößt an Katrins engen Fensterrahmen - das erbost Katrin - und schon ist der Karl doof.

Karl macht sich klar, dass er mit seiner Annäherung an Katrins Fensterrahmen knallt und sie damit verletzt. Er nimmt sich also zurück und macht seine Gefühle mit sich selber aus.
Das ist schwer!
Aber er nimmt Katrin's Abweisung nicht mehr persönlich, denn sie hatte nichts mit ihm zu tun. Allzu leicht bestünde die Möglichkeit, die Ablehnung des Gegenübers als Bewertung der eigenen Person zu empfinden.